Woher die Umlaute kommen

Ja wo kommen sie denn her, die Umlaute?

Die Umlaute ä, ö, ü sind schon in althochdeutscher Zeit dadurch entstanden, daß die »dunklen« Vokale a, o, u durch ein i oder j in der folgenden Silbe aufgehellt wurden. Es heißt zum Beispiel althochdeutsch sconi und mittelhochdeutsch schoene für schön. Die Schreibung war ae, oe, ue,

Mit dem Aufkommen der Druckschrift wurde das e jeweils über den umgelauteten Vokal gesetzt, stand also klein darüber. Aus diesem übergesetzten e sind erst Anfang des 19. Jahrhunderts die Strichelchen oder Pünktchen geworden. Noch die 9. Dudenauflage von 1915 sah sich zu dem Hinweis veranlaßt, daß, zumal bei Anfangsbuchstaben, Ä, Ö, Ü zu schreiben sei, nicht mehr Ae, Oe, Ue.

Das antwortet mein ladinischer Freund Franz Planatscher von der Gesellschaft für deutsche Sprache im Sprachdienst 4/98 auf eine Anfrage.

Bis in die sechziger Jahre wurden die großen Umlaute gemieden, weil die kleinen Punkte soweit über die Zeile hinausreichten, daß sie im Bleisatz gerne abbrachen. Zudem war oft zwischen den Zeilen, im »Durchschuß«, zuwenig Platz. So schrieb die Neue Zürcher Zeitung damals von Oesterreich, aber von der ÖVP - wohl weil OeVP zu dumm ausgesehen hätte. Ein kleiner Leserbrief eines Schreibbeflissenen hat sie im Dezember 1982 endgültig aufs Ö gebracht.

Fritz@Joern.De - www.Joern.De - ©Fritz Jörn MIM

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