E-Korrektur, elektronisch korrigieren

Achtung bei den Stellen mit...

Ein guter Korrektor ist Gold wert (zum Beispiel Wolfgang Emmelmann, 04123-6723). Wie viele frisch gedruckte Broschüren wurden nicht schon eingestampft, wie viele Texte kamen beim Leser statt erhebend nur peinlich an, weil einfache Fehler ins Auge stachen? Korrekturlesen ist ein eigener Beruf, eine eigene Kunst; gerade vom Autor, der den Text schon oft und oft geändert hat, nicht zu erwarten. Der Autor schreibt nur, er liest nicht.

Zum Korrigieren hat es sich bewährt, wenn der Text zum Korrektor gefaxt wird - möglichst »fein« -, und dann mit Korrekturanmerkungen zurückkommt. Ein Profi-Texter läßt dafür ordentlich Korrekturrand, und ein Profi-Korrektor schreibt nicht bis zum Papierrand, denn den sieht das Fax oft nicht, besonders, wenn das Blatt schräg eingezogen wird (was bei Faxen direkt aus dem PC nicht passieren kann, bei handkorrigierten aber schon). Dieses Verfahren mit Fax hin und her ist sogar »selbstheilend«: Der Autor lernt aus der Korrektur seiner Fehler...

Bunte, wohlgesetzte Broschüren kann man recht praktisch im »Portable« oder »Printable« Document Format (»druckbares Dokument«, Endung .pdf) elektronisch zur Korrektur übermitteln. Bessere Graphiker arbeiten mit dieser Darstellung. Die Datenmenge hält sich in Grenzen. Der Korrektor druckt sich mit Adobes »Acrobat«-Leser (gratis im Internet bei www.Adobe.De) die Broschüre bunt oder schwarzweiß aus, korrigiert und faxt zurück. Den Inhalt gleich elektronisch zu korrigieren empfiehlt sich nicht: Die Software zum aktiven Ändern von Pdf-Dateien ist teuer für den Korrektor, und der ursprüngliche Graphiker sieht nicht, was korrigiert wurde. Durcheinander droht.

Zurück zum Text: Wie werden einfache elektronische Dateien korrigiert? Verzichtet man auf Feinheiten wie Silbentrennung, dann geht das ganz einfach im rohen Text, den man über Compuserve, T-Online oder einen anderen E-Post-Dienst bekommen hat: Man schickt den korrigierten Text mit deutlich sichtbaren Anmerkungen zurück. Großbuchstaben haben sich bewährt, jedenfalls für nicht ganz eindeutige Fälle. Der Korrigierte entscheidet dann frei, welche Korrekturen er annimmt, welche nicht. Silbentrennungen sollte man erst im aller-allerletzten Schritt in einen Text hinein nehmen, es besteht sonst immer die Gefahr von Wort- löchern, weil die meisten Systeme Bindestriche und Trennstriche gleich anzeigen. (Übrigens: Gute Gedankenstriche sind länger als Bindestriche! Und den bloßen Trennstrich bekommt man in Word mit Strg-Bindestrich.)

Manche E-Mail-Programme kopieren in eine »Antwort« die ursprüngliche Frage ein - dann kann man dort korrigieren. Notfalls läßt sich der berichtigte Text an den Absender »weiterleiten«.

Meist aber wird man sich die Zeit nehmen, den Text in sein Textverarbeitungssystem zu übertragen, möglichst durch vorheriges Speichern und nicht über die Zwischenablage (»cut and paste«), schon damit man nicht zu viele Wagenrückläufe (Carriage Returns) mitbekommt. Sie stehen bei neueren Textsystemen bekanntlich erst an jedem Absatzende.

Denn inzwischen sind Textsysteme universell geworden. Der Kunde des Korrektors geht dann davon aus, daß sein bezahlter Buchstaben-Fuchser dasselbe System hat, etwa Word für Windows. Vorsicht: Computerviren, die über reine Textdateien nie übertragen werden konnten, können als »Makroviren« über Textverarbeitungsdateien eindringen! Ein Virus, über eine Doc- oder Rtf-Datei übertragen, hat schon manchen gerade in der heißen Schlußphase einer Drucksache verzweifeln lassen, diesen Autor gewiß! Oh, hätte er doch nur nur Fax verwendet! Und: Wenn schon Textverarbeitungsdateien - sie sind zehnmal größer als der reine Text (.txt), dann bitte Rtf-Dateien, Rich Text Files. Sie können von Apple- und von Microsoft-Nutzern gleichermaßen bearbeitet werden.

Wie korrigiert man diese »formatierten« Textverarbeitungsdateien? Am besten durch Ausdrucken und von Hand, siehe oben. Soll direkt im Dokument geändert werden, dann geht das mit passender Textverarbeitungssoftware natürlich auch, wir kommen noch darauf. Insbesondere falsche oder zu häufige Trennungen hängen allerdings von der Laufbreite eines Textes ab; die Laufbreite wird durch die Dokumentenvorlage bestimmt, die bei jedem Betrachter anders sein mag. Alles andere läßt sich verbessern. Winword kennt den Korrekturmodus, Extras, Dokument überarbeiten und so weiter. Normale Nutzer am anderen Ende, beim Korrigierten, sind mit diesem Korrekturmodus oft überfordert. Wer mag, kann stattdessen bei ansonsten farblosen Texten die korrigierten Stellen farbig anlegen (Format, Zeichen, Farbe). Dann sieht der Korrigierte am Bildschirm bunt, kann den Text normal schwarzweiß ausdrucken oder nach Markieren des ganzen Sermons diesen wieder ins ursprüngliche Schwarz zurückverwandeln, besser noch in die Farbe »Auto«.

Besser als bloß bunt ist und bleibt die Profi-Einstellung in Word von ›Extras‹, ›Überarbeiten‹, ›Änderungen während der Bearbeitung markieren‹. Wenn dann der endgültige Text steht, muß man alle vorherigen Korrekturen bestätigen und speichern - sonst sieht womöglich ein Externer, woran man bis zum Schluß noch gebastelt hat.

Fritz@Joern.De - www.Joern.De - ©Fritz Jörn MIM

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