Beispiele geben, besonders in Bewerbungen

Im FAZ-Hochschul-Anzeiger (Nr. 40, p 30) lese ich, wie man sich bewirbt. »Verkaufsprospekt: überzeugen im Anschreiben« nennt sich der Artikel. Können wir von dieser Form zu werben lernen, auch wenn wir keine neue Stelle suchen?

»Beispiele für persönliche Fähigkeiten geben«, überschreiben die Autoren Christian Püttjer und Uwe Schnierda das Schlußkapitel. »Häufig zu lesende Floskeln, beispielsweise ›Ich bin kreativ, flexibel und motiviert‹, schaden dem Absender, weil sie keinen Informationsgehalt haben. Hier sammelt derjenige Punkte, der konkrete Beispiele als Belege für seine Fähigkeiten gibt. Formulierungen wie ›In meinem dreimonatigen Praktikum bei der Consulting AG habe ich am Projekt Qualitätsverbesserung mitgearbeitet. Dabei habe ich gelernt, wie wichtig es ist, unter Zeitdruck Arbeitsabläufe zu analysieren und zu optimieren‹, sagen etwas über die persönliche Stärke ›Belastbarkeit‹ aus. ... Wenn Sie Leerfloskeln verwenden, zeigen Sie nur, daß Sie Begriffe auswendig lernen können.«

Feinfühlig empfehlen die Autoren: »Beschreiben, ohne zu bewerten« und meinen: »Der Verzicht auf eine negative oder übertrieben positive Selbstbewertung der eigenen Person und der erbrachten Leistungen führt dazu, daß dem Leser ... Platz für seine eigene Meinung gelassen wird.«

Was für persönliche Bewerbungen gilt, gilt genauso für die Überzeugungkraft eines Angebots, eines Kundenanschreibens oder einer Broschüre! Vertrauen Sie darauf, daß sich der Leser selbst aus wenigen Beispielen seine gute Meinung über Sie bildet. »Bewegen« Sie ihn zu dieser Meinung, statt ihn mit Sprüchen zuzuschütten.

Fritz@Joern.De - www.Joern.De - ©Fritz Jörn MIM

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