S Hackerl hat ausdient!

Oft brauchts kein Auslassungszeichen (Apostroph)

Als alter Dialektschreiber hab ich gern Apostrophe benutzt, seis bei seis (ums von Seis am Schlern zu unterscheiden), bei hats (Hüte?), sogar bei ans (Hans?) und überm, unterm und hinters – nein, nicht bei hinters ...
   Man verzeihe mir. Ich fand das Auslassungszeichen so schön. Denn wenn, dann sollte man schon das richtig gekrümmte nehmen, das ‚Hochkomma‘, so: (Alt0146, wenn Ihre Tasten das nicht hergeben*), und nicht das, das gemeinhin kerzengerade über dem # als ' steht (Alt39). Mehr dazu beim
Tipp Sonderzeichen.
   Ja, noch etwas: Der Genitiv oder gar der Plural bekommt im Deutschen – anders als zum Teil im Englischen – keinen Apostroph. Peters Pfannkuchen schreibt sich ganz gewiss nicht Peter’s Pfannkuchen! Und mehrere PCs sind noch lange keine PC’s. Das Auslassungszeichen gibts wirklich nur da, wo etwas ausgelassen wird, bei Fritz’ Frisör zum Beispiel, wenn Sie schon nicht Fritzens Haarschneider schreiben wollen.
   Werden Abkürzungen, die in der Einzahl auf -S enden, in die Mehrzahl gesetzt, so wird leider kein s angehängt. Es gibt zwar Lkws und Pkws, SMSs aber nicht, deshalb auch nicht SMS’ oder SMSen, selbst wenn sie milliardenfach vorkommen, siehe
»die Mehrzahl von SMS: SMS«
   Zurück zum wers und wars:
   Bei allgemein üblichen Verschmelzungen von Präposition (Verhältniswort) und Artikel setzt man in der Regel keinen Apostroph. – So stehts im Duden, Regel K14. – Man
kann einen Apostroph setzen, wenn Wörter der gesprochenen Sprache mit Auslassungszeichen schriftlich wiedergegeben werden und sonst schwer verständlich sind. – Hier deutet das rote kann darauf hin, dass diese Regel neu ist. Mir war sies – war sie ’s.
   Also bitte: wenig Apostrophe, s sieht auch schöner aus! Odr?
P. S. Bis zur ersten Rechtschreibreform 1901 und darüberhinaus schrieb man s gern, das Genitiv-S.

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Meine Sprach- und andere Tipps
Fritz@Joern.Dewww.Joern.De – ©Fritz Jörn MMII
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*) Alt-Taste festhalten, im Nummernblock 0146 tippen, Alt loslassen. Dabei muss auf Nummern gestellt sein, »Num« also an sein.