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Die billige Schutzfolie für das Display – selbstgemacht

Schutzfolie anfangs

Schutzfolie nachher

Nein, keine Angst, so schlimm wie rechts sieht das Er­geb­nis gewiss nicht aus, im Gegen­teil! Was Sie da be­trach­ten, ist ein tran­sienter Zwischen­zustand, noch dazu mit aus­geschaltetem Display. Fehlt die Hinter­leuch­tung, so sehen bekanntlich alle neu­zeit­lichen Displays katzen­grau aus. Links dagegen sehen Sie das Handy mit erfolg­reich selbst­drauf­geklebter Billig­schutz­folie, die sogar schon einen Kratzer abbe­kommen hat. – Und: Stört die Folie? Sehen Sie wo Luft­blasen? Ist was schlecht zu sehen?
   Lasset uns also beginnen:

Sie brauchen

• Feuerzeugbenzin, Watte, ein Stofftaschentuch zum Vorreinigen
• eine Rolle billigen, durchsichtigen Paketkleber – mit oder ohne Abroller (Bild unten)
• eine Schere
• etwas Wasser in einer Untertasse
• Augenmaß, bissl Geduld

Schutzfolie nachher Als erstes machen Sie das Display sauber, sofern es das nicht schon ist. Reste alter Klebefolien entferne man durch »Abküssen« und dann vielleicht mit Benzin. »Abküssen« heißt hier, dass man sich einen Streifen frischen Tesafilm oder sonst einen gleichartigen Klebestreifen abreißt, ihn auf die Stellen mit Klebstoffresten aufdrückt, und sie dann samt dem Streifen gleich herunterhebt. Einfach den Klebstreifen möglichst senkrecht wieder abziehen. Das macht ein passendes schmatzendes Geräusch und nimmt nach und nach alle Klebereste weg. Den Klebstreifen gelegentlich erneuern, dann küsst sich’s mit neuer Saugkraft. Nicht zu leidenschaftlich küssen, Sie wollen ja nicht gleich das ganze Display abreißen ...
Tesa Pack crystal clear ultra strong 66m×50mm EAN 4042448123855   Alternativ kann man auch mit ein wenig Feuerzeugbenzin und einem Wattebausch Schmutz und Klebstoffe entfernen. Man achte aber darauf, dass keine Schlieren zurückbleiben. Einige wenige Kunststoffe reagieren empfindlich auf Benzin, man probiere also zunächst an einer unwichtigen Stelle, wische ab und warte, bis das Benzin ganz weggetrocknet ist. Die Oberfläche darf nicht matt geworden sein. (Ich mache aufmerksam, dass dieser und alle anderen Ratschläge hier unverbindlich ohne Haftung für irgendwelche Schäden erfolgen.)

Nun beginnt die Arbeit mit der neuen Schutzfolie.

Man zieht sich zügig ein ausreichend großes Stück Verpackungsfolie von der Rolle ab und schneidet es mit der Schere ab. Dabei sollte man nicht zögern, denn jeder Stopp beim Abziehen lässt einen kleinen Rand auf der Klebeseite der Folie zurück. Jedenfalls braucht man ein makelloses, frisches Stück Folie zum Aufkleben. Jetzt macht man die Folie nass. Sie klebt nicht mehr. In diesem Zustand kann man sie perfekt passend zuschneiden und am Display zurechtrücken.
   Keine Angst, ein bisschen klares Wasser schadet keinem Gerät, jedenfalls nicht außen.
   Man streicht und drückt nun vorsichtig alles Wasser unter der Folie heraus. Eventuelle Luftblasen müssen weg sein, was aber bei einer noch nassen Folie keine Schwierigkeiten macht.

Was Sie danach sehen, das ist der Zustand hier im Bild oben rechts. Die nasse Folie ist milchig, hat helle Flecken, und Sie möchten sie am liebsten gleich wieder entfernen. Tun Sie’s nicht.

Lassen Sie das Gerät samt neuer Folie über Nacht ruhig liegen. Geduld! Das Wasser verdunstet langsam unter der Folie heraus. Nach und nach wird sie glasklar und bietet perfekte Sicht. Wenn Sie Pech haben, dauert das ein, zwei Tage. Sie können den Erfolg, das »Aufklaren«, mitverfolgen, werden also gewiss nicht aufgeben.

gekaufte SchutzfolieDer Vorteil der billigen Folie: Sie ist schön dünn. Teuer gekaufte Folien sind dick, kleben schlecht an den Rändern, werfen leicht Blasen (siehe links), und sind für berührungs­empfindliche Displays nicht gerade ideal flexibel.

P. S. Wenn Sie sich wundern, was das für eine fast un­sicht­bare dünne Schnur unten am Handy ist: Das ist eine kleine Schleife Angelschur, mit der sich das Handy an einer Kordel befestigen lässt.

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Stand 5. 4. 7